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Fotografie als Kunst und Streitfrage seit 1972?

Die Streitfrage um „Fotografie als Kunst“, von der Künstlergruppe Alltag bis Markus Lüpertz: Roland Oesker, Roland Oesker 1972Künstler und Fotograf verbindet die aktuelle Diskussion mit seiner Lebenswirklichkeit und -geschichte. Was ist bedeutsamer: Womit etwas gemacht wird oder was gemacht wird, wenn es um Kunst geht. Wer ist frei davon, dass „Fotografie das Sehen unbeherrschbar beeinflusst“ (Lüpertz) und wovon möchte oder sollte ein Künstler beeinflusst werden? Ist heute eine Kunst ohne Fotografie so spannend wie „Männer ohne Frauen“ ? Gerhard Richter: „Achtundvierzig Portraits, Installation im Deutschen Pavillion der Bienale in Venedig“ war 1972 ein Wendepunkt, für die Fotografie, für die Malerei oder für die Gründung der Künstlergruppe Alltag? Was hat uns unbeherrschbar beeinflusst? Der Rückblick auf die Geschichte der „Künstlergruppe Alltag“ kann dabei helfen, die Bedeutung einer Diskussion über das Verhältnis Fotografie und Kunst einzuschätzen. Hier ein Blick auf ein Plakat für die Ausstellung von Manfred Fischer. Fischer BerlinEin Einfluss durch die Fotografie der Zeit? In den Interviews von Markus Lüpertz finden sich immer wieder Hinweise auf das Spannungsverhältnis `Fotografie -Kunst`. Man sollte dies nicht verkürzen auf eine Abgrenzung gegenüber den Künstlerkollegen Richter, Rauch oder andere, die aus Kunst und Fotografie eine Kunst aus Fotografie machen und Fotografie als Kunst praktizieren. Das neue Verhältnis der Kunstszene, der Kulturlandschaft allgemein und  der jungen Künstler im besonderen zum Medium Fotografie hat zur Gründung der „Künstlergruppe Alltag“ geführt. Sie haben den Umschwung, die Gestaltung dieses neuen Verhältnisses miterlebt und mitgestaltet. Die Maler und Grafiker, Zeichner, Aktionskünstler und Macher der Prozesskunst wollten mit einem Kunstfotografen, oder fotografierenden Künstler eng zusammenarbeiten und den Einfluss der Fotografie für ihre Kunst nutzen. das nächste Bildbeispiel zeigt ein Plakat für eine Ausstellung Mahl Berlin von Reinhard Mahl. Auch hier ist das besondere Interesse am Bildnis, das beherrscht wird von einer Präsentation im Zeitalter der Fotografie. Bildnisse von Menschen, die wissen, dass sie abgebildet werden. Das war wichtig für die „Künstlergruppe Alltag“.